Umwelt-DNA-Monitoring von Wasserorganismen

Teilprojekt 9

Mitarbeiter des Teilprojekts entnehmen Wasserproben aus der Oder, die anschließend im Labor auf DNA-Spuren von Organismen untersucht werden. Foto: Astrid Scheuermann

eDNA oder Umwelt-DNA besteht aus der DNA kleinster Organismen sowie den DNA-Spuren, die auch größere Organismen in der Umwelt hinterlassen. Mithilfe eines eDNA-Monitorings lässt sich anhand von Wasserproben nachvollziehen, welche Organismengruppen sich aktuell oder zu einem vergangenen Zeitpunkt an einem Ort im Gewässer befinden bzw. befunden haben. Teilprojekt 9 „eDNA-basiertes multitrophisches Monitoring toxin-sensitiver Wasserorganismen" nutzt diese Methode, um die Folgen der Oder-Katastrophe für alle trophische Ebenen erfassen zu können: von Bakterien und Pilzen über Plankton bis zu Tieren in den Sedimenten, im Flusswasser und in den Auen. Die Wissenschaftler gelangen so zu Erkenntnissen darüber, wie sich das Ökosystem der Oder als Ganzes erholt. Sie können beispielweise auch frühzeitig entdecken, wenn eine invasive Art – also eine gebietsfremde Art, die das Ökosystem gefährden kann – sich durch die katastrophenbedingten Verluste bei einheimischen Arten stark ausbreitet. 

Gegenüber klassischen Methoden zum Nachweis der vorhandenen Organismengruppen in einem Gewässer erlaubt das eDNA-Monitoring unter anderem eine deutlich größere Zahl von Organismengruppen in einer einzelnen Wasserprobe nachzuweisen und Proben deutlich effizienter zu analysieren. Das Teilprojekt leistet daher auch einen Beitrag zur Erforschung künftiger Frühwarnsysteme für ähnliche Algenblüten wie die verheerende Prymnesium-Blüte in der Oder im Sommer 2022.

Die Wissenschaftler im Teilprojekt planen eine Zusammenarbeit mit dem GeDNA-Projekt. Proben werden zur Qualitätskontrolle am Leibniz-Institut für Gewässerökologie und Binnenfischerei (IGB) und an der Universität Duisburg-Essen analysiert.
 

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