Insektenemergenz aus Auengewässern

Teilprojekt 12b

Schwimmende Emergenzfallen werden für die Dokumentation von Insektenpopulationen eingesetzt. Foto: Dominik Martin-Creuzburg

Die Umweltkatastrophe im August 2022 in der Oder hat möglicherweise auch den aquatischen Insekten zugesetzt. Aquatische Insekten, wie Zuckmücken, Köcherfliegen und Eintagsfliegen, zeichnen sich durch einen Habitatwechsel während ihrer Entwicklung aus. Sie leben als Larven im Wasser und verlassen das Wasser als ausgewachsene (adulte) Tiere, um sich fortzupflanzen (Emergenz). Sowohl die Larven im Wasser als auch die adulten Insekten an Land spielen als Konsumenten und/oder Beute eine wichtige Rolle im jeweiligen Nahrungsnetz. Durch ihre Emergenz tragen aquatische Insekten erheblich zu einem ökosystemübergreifenden Energie- und Nährstofftransfer bei. Wird ein aquatisches Ökosystem gestört, wie es bei der Umweltkatastrophe in der Oder der Fall war, könnte das weitreichende Konsequenzen auch für angrenzende terrestrische Ökosysteme haben, sofern die insektenvermittelte aquatisch-terrestrische Kopplung betroffen ist. 

In Teilprojekt 12b „Insektenemergenz aus Auengewässern“ untersuchen Wissenschaftler*innen der Brandenburgischen Technischen Universität (BTU) Cottbus-Senftenberg die Auswirkungen der Katastrophe auf die Insektenemergenz (Biomasseexport, Biodiversität) entlang der Oder und in ausgewählten angrenzenden Auengewässern mithilfe von schwimmenden Emergenzfallen. Ergänzend kommen Insektenfallen an Land zum Einsatz, um die Ausbreitung adulter aquatischer Insekten in der Aue und die Bedeutung von Auengewässern für die Wiederbesiedelung der Oder abzuschätzen. Ziel ist es, den Einfluss der Katastrophe auf die Insektenemergenz abzuschätzen und die Erholung nach der Katastrophe zu dokumentieren. 

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